Artikel der Rheinischen Post: Neuer Leiter der Janusz-Korczak-Realschule

Rheinische Post vom 23.08.23 von Nadine Fischer

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/viersen/schwalmtal-und-niederkruechten-neuer-realschulleiter-stellt-sich-vor_aid-95663097

Er ist der neue Leiter der Janusz-Korczak-Realschule

Niederkrüchten/Schwalmtal · Seit dem 1. August leitet Yildirim Öner ganz offiziell die Realschule mit Standorten in Schwalmtal und Niederkrüchten. „Es macht mir Spaß, Schule zu entwickeln“, sagt er.

NIEDERKRÜCHTEN/SCHWALMTAL | Der erste Schultag an der Janusz-Korczak-Realschule war nicht nur für die 156 neuen Fünftklässler ein ganz besonderer, sondern auch für Yildirim Öner. Denn für ihn beginnt ebenfalls ein neuer Lebensabschnitt: Der 49-Jährige ist seit dem 1. August offiziell der Leiter der Realschule mit Standorten in Schwalmtal und Niederkrüchten. Ein noch eher Fremder ist er allerdings nur für die 156 frisch eingetroffenen Fünftklässler – der Rest der Schülerschaft hat Öner wohl zumindest schon mal gesehen.

Öner wohnt in Willich, er ist verheiratet, hat zwei Söhne. Hobbys: „Fußball gucken und spielen“, sagt er, „außerdem spaziere ich sehr gerne“. Dabei könne er gut runterkommen und Ideen sammeln. Fußball spiele er mit Freunden, sein Lieblingsverein – und das dürfte dem ein oder anderen Schüler der Janusz-Korczak-Realschule mit Hang zu Borussia Mönchengladbach eher weniger gut gefallen – ist der FC Bayern München.

Geboren sei er in der Türkei, in der Nähe von Ankara. „Mit vier Jahren bin ich mit meiner Mutter nach Krefeld gekommen“, erzählt Öner. Der Vater sei schon dort gewesen, habe bei Thyssen gearbeitet. „In Krefeld habe ich Abitur gemacht, danach habe ich an der RWTH Aachen Bauingenieurwesen studiert.“ RWTH, das steht für Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule. Nebenbei habe er Kommilitonen und Abiturienten aus der Region Nachhilfe-Unterricht in Mathematik gegeben und festgestellt, „dass mir die Arbeit mit jungen Menschen Spaß macht“. Also ließ sich Öner sein Diplom als Bauingenieur für die Schulfächer Mathematik und Technik anerkennen, ging als Referendar an eine Gesamtschule in Aachen. 2009 trat er seine erste Lehrerstelle an: in Schwalmtal, an der Janusz-Korczak-Realschule. Und er ist bis heute geblieben.

Öners Unterrichtsfächer sind mittlerweile neben Mathe und Technik auch Physik und Informatik. „2015 wurde ich zweiter Konrektor, 2016 Konrektor“, sagt er. Als dann Schulleiterin Birgit Bünger pensioniert wurde, übernahm er im Februar 2022 kommissarisch die Leitung. „Es macht mir Spaß, Schule zu entwickeln“, sagt Öner. „Für die Schüler, Eltern und Kollegen war ich seit der Pensionierung eigentlich schon immer der Schulleiter“, erzählt er. Dass aber seine Bewerbung erfolgreich war, das Eignungsfeststellungsverfahren abgeschlossen und er nun ganz offiziell zum Schulleiter ernannt ist, sei für ihn sehr schön, irgendwie auch eine Würdigung seiner Leistung.

Die Ausstattung, die Anzahl der Lehrer-Kollegen und Sonderpädagogen, die Zusammenarbeit mit dem Schulträger: „Viele Faktoren machen Schule aus“, sagt der 49-Jährige und betont: „Wir haben hier tolle Voraussetzungen, um die Schule weiterzuentwickeln.“ Die Digitalisierung „geht voran“, so habe die Schule seit 2022 keine Kreidetafeln mehr, sondern Digitaltafeln, überall W-Lan, zur Ausstattung gehörten rund 180 iPads. „Damit verbunden ist eine zeitgemäße Unterrichtsgestaltung“, sagt Öner, deshalb sei es wichtig, die Lehrer kontinuierlich weiterzubilden.

Eine Schule mit Ganztag bis 15 Uhr und zwei Standorten zu führen, sei schon eine Herausforderung, berichtet Öner. „Da ist eine gute, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten wichtig.“ Er ist stolz auf die Teamarbeit, die es ihm auch in den vergangenen Monaten ermöglicht habe, sich als kommissarischer Schulleiter gut einzuarbeiten. Allerdings ist sein Team derzeit, wie an vielen anderen Schulen auch, dezimiert: „Wir sind unterbesetzt, das muss man sagen.“ 4,5 Lehrerstellen seien frei, „aber alle Fächer können weiterhin abgebildet werden, wir haben alle Stunden abgedeckt“. Immerhin, Entspannung sei in Sicht: Von drei Kolleginnen in Elternzeit kommen Öner zufolge zwei zum zweiten Halbjahr 2023/24 zurück – jedoch nicht in Vollzeit. Und: „Zum 1. November dürfen wir zwei Stellen ausschreiben.“ Er kann natürlich nicht abschätzen, wann sie tatsächlich besetzt sind.