Die Biotop AG unter Leitung von Herrn Schuck und Herrn Busse gewann mit ihrer Imkerei den Klimaschutzpreis.
Lesen Sie den Bericht über das erste Jahr mit Bienen an der JKRS.
Unsere Schulbienen
Im September 2017 wurde im Rahmen der Biotop AG unsere Schulimkerei als „Bienen AG“ mit Herrn Busse und Herrn Schuck, der bereits seit einigen Jahren Hobbyimker ist, gegründet. Der Förderverein unterstützte dieses Projekt von Anfang an tatkräftig. Am Tag der offenen Tür 2017 konnten wir somit schon eine tolle Grundausstattung von Bienenbeuten (Bienenstöcke) über Schutzkleidung bis zur Honigschleuder präsentieren. Die „Hauptpersonen“ fehlten allerdings noch. Unsere Schulbienen wurden dementsprechend nach der langen Vorbereitungsphase schon sehnsüchtig erwartet. Unser Schul-Bienenvolk der Rasse „Carnica“ traf im Mai ein und fand ein schönes Plätzchen in unserem Biotop. Unser Volk zeigte sich von Anfang an sehr sanftmütig und die Bienen flogen sich schnell in ihrer neuen Heimat ein.
Zunächst beschränkte sich unsere Aufgabe darauf, zu kontrollieren, ob unsere Bienenkönigin auch für ausreichenden Nachwuchs sorgt. Wir fanden auf den Waben große Flächen mit „Stiften“ (Eiern) und offener und verdeckelter Brut – die besten Voraussetzungen, um das Volk schnell und kräftig wachsen zu lassen. Wir konnten schnell einen Honigraum auf die beiden Bruträume setzen. Der Honigraum wird mit einem Absperrgitter von den Bruträumen abgetrennt. Die Königin kann den Honigraum durch das Gitter nicht erreichen und somit bleibt dieser frei von Brut.
Es folgte eine Phase mit regelmäßiger „Schwarmkontrolle“, da Bienenvölker sich über das Schwärmen teilen und vermehren. Durch das Brechen von Schwarmzellen konnten wir das bei unseren Bienchen aber verhindern.
Wir machten jedoch einen Ableger von unserem Bienenvolk. Dies geschieht, indem man eine Futterwabe und eine Brutwabe mit frischer offener Brut entnimmt und mit ausreichend vielen aufsitzenden Bienen in eine andere leere Bienenbeute setzt. Die Bienen ziehen sich dann eine eigene Königin groß und bilden ein eigenes Volk.
Nach den Sommerferien stand ein Höhepunkt in unserer Bienen AG an – die Honigernte. Vorbereitend wird eine „Bienenflucht“ zwischen dem oberen Brutraum und dem Honigraum eingelegt. Da alle Bienen wenigstens einmal am Tag ihre Mutter, die Königin, besuchen, verlassen die Bienen dazu auch den Honigraum. Die Bienenflucht verhindert, dass sie danach den Weg zurück in den Honigraum finden. Somit ist dieser nach kurzer Zeit fast bienenfrei.
Die verdeckelten Waben wurden mit einer Heißluftpistole geöffnet und konnten dann direkt in unsere 4-Waben-Honigschleuder gestellt werden. Nach wenigen Schleudertouren lief das „flüssige Gold“ durch mehrere Siebe in den Honigabfüller. Dabei wurde schon ein wenig genascht. Der Honig schmeckte einfach super! Der Wassergehalt wurde mit einem Refraktometer überprüft. Er lag unter 17%, was ein sehr guter Wert ist.
Nach der Honigernte musste das Volk mit einem Zuckersirup gefüttert werden, da wir ihm ja seinen Wintervorrat an Honig „gestohlen“ hatten. Zudem wurden die Völker mit Ameisensäure gegen die Varroa-Milbe behandelt, die eine Ursache für das Bienensterben ist. Für den Winter wurden zudem Mäuseschutzgitter an den Beuten angebracht, um ungebetene Besucher fernzuhalten.
Da unsere AG Mitglied im Imkerverein Viersen-Stadt und somit auch im Imkerverband Rheinland ist, durften wir für den Honig auch die offiziellen D.I.B.-Gläser des Deutschen Imkerbundes benutzen. Das Abfüllen lief an mehreren Stationen schon fast wie am Fließband ab. Ein Schüler reichte die gespülten Honiggläser an. Der nächste Schüler füllte die Gläser, die dabei auf einer Waage standen, so dass die Füllmenge direkt abgewogen wurde. Dann wurden die Gläser zugeschraubt und an der nächsten Station mit einem Etikett beklebt. Danach folgten die Aufkleber mit der Schuladresse und der Honigsorte. Schließlich wurde noch das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum aufgestempelt, obwohl unser hochwertiger „Deutscher Imkerhonig“ eigentlich unbegrenzt haltbar ist.
Die Bienen überwintern dichtgedrängt in einer „Wintertraube“, in der sie sich gegenseitig wärmen. Im Laufe des Dezembers werden sie noch einmal von uns gestört, weil wir sie mit Oxalsäure beträufeln müssen, um möglichst die letzten Varroa-Milben zu vertreiben. Unser erstes Bienenjahr ist somit vorüber. Wir hoffen, dass unsere Bienchen den Winter mit ausreichend Futter gut überstehen und im Frühjahr bei 10-12°C wieder die ersten Flüge unternehmen werden.